- Halloween
- Abend vor Allerheiligen; 31. Oktober
* * *
Hal|lo|ween 〈[hæloʊwi:n] n.; - od. -s, -s〉 Abend vor Allerheiligen, 31. Oktober, an dem sich nach dem Volksglauben Gespenster umtun u. der vor allem in den USA mit verschiedenen Riten gefeiert wird [<engl. All-Hallow-Even „Allerheiligenabend“]
* * *
Hal|lo|ween [hæloʊ'i:n , 'hɛlovi:n ], das; -[s], -s [engl., zu: hallow (veraltet) = Heiliger (< aengl. hālga, zu: hālig = heilig) u. eve = Vorabend < aengl. æfen, ↑ Sonnabend]:(bes. in den USA gefeierter) Tag vor Allerheiligen.* * *
IHalloweenSeit Ende der 1990er-Jahre ist ein Fest in Europa immer populärer geworden, das man zuvor nur aus den USA kannte. Gruselfilme, der Kommerz und eine dem Unerklärlichen, Rätselhaften zugeneigte Zeitgeiststimmung haben an der Verbreitung fleißig mitgewirkt. Anders als der Valentinstag, der unter Beteiligung von Floristen am 14. Februar üblich geworden ist, gehört Halloween zu jenen Festen, deren Verbreitung als quasi »rückimportiertes« Brauchtum ein wenig rätselhaft erscheint.Keltischer Ursprung und ChristianisierungDas Wort Halloween geht auf »(all) hallows' eve«, »Vorabend von Allerheiligen«, zurück, und das Fest wird dementsprechend am 31. Oktober gefeiert. Ursprünglich feierten an diesem Tag die Kelten und Angelsachsen in England, Wales, Schottland und Irland das Ende des Sommers bzw. den Beginn des Winters, der mit dem Beginn des neuen Jahres zusammenfiel. Es war das Fest des Totengottes Samhain, der nun nach dem Sonnengott die Herrschaft übernahm. Nach keltischem Glauben wurde am Abend von Samhain den Seelen der im Vorjahr Verstorbenen eine kurze Rückkehr nach Hause erlaubt. Da der Sage nach an diesem Abend viele Geister, Hexen, Kobolde und Dämonen umherschweiften, bestand die Feier zum großen Teil aus Feuern, die die bösen Wesen vertreiben, und aus Opfern, die sie besänftigen sollten. Außerdem maskierte man sich zu diesem Zweck. Des Weiteren wurde dieser Abend dazu verwendet, die Geister über die Zukunft zu befragen, insbesondere über bevorstehende Hochzeiten und Todesfälle.Im Jahre 837 ordnete Papst Gregor IV. an, dass am 1. November das Allerheiligenfest gefeiert werden sollte. Auf diese Weise wurde das heidnische Fest durch einen christlichen Hintergrund entschärft, eine übliche kirchliche Praxis, die beispielsweise auch zum Oster- und Weihnachtsfest geführt hat.Halloween in den USASchon beim Samhainsfest spielte die Herstellung von Masken aus Kartoffeln oder Rüben eine Rolle. Als Mitte des 19. Jahrhunderts Halloween, vor allem durch irische Einwanderer, in den Vereinigten Staaten populär wurde, wurden die erwähnten Feldfrüchte durch den Kürbis ersetzt. Hierzu gibt es auch eine irische Legende, wonach ein Trunkenbold namens Jack nach seinem Tod weder im Himmel noch in der Hölle Einlass fand und forthin mit einer ausgeschabten Rübe umherstreifte, in die er eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer - eine Gabe des Teufels - gepackt hatte.In der Frühzeit des Festes spielten die Jugendlichen verschiedene Streiche, die bis zum Einschlagen von Fenstern und ähnlichen Sachbeschädigungen reichten. Inzwischen hat sich dieser Brauch bedeutend verharmlost, und Halloween wird eher von Kindern als von Jugendlichen und Erwachsenen begangen. Die Kinder ziehen mit kerzenerleuchteten Kürbismasken (»jack-o'-lantern«) von Haus zu Haus und fragen: »Trick or treat?«, das heißt, ob sie einen Streich spielen sollen oder ob sie ein Geschenk erhalten. Im Allgemeinen bekommen die Kinder Süßigkeiten, und Streiche werden nicht ausgeführt. Seit den Sechzigerjahren hat die UNICEF mehrfach versucht, mithilfe dieses Kinderfestes Geld für Not leidende Kinder zu sammeln.Kommerzialisierung und internationale VerbreitungEbenso wie andere Feste wurde Halloween von Industrie und Handel als willkommene Absatzgelegenheit genutzt, vor allem Masken und Kostüme haben kurz vor Halloween Hochkonjunktur. In den USA ist Halloween bereits ein größerer Umsatzschlager als Ostern oder Muttertag und rangiert nicht weit hinter Weihnachten.Inzwischen hat das Fest auch in Deutschland und anderen europäischen sowie einigen ostasiatischen Ländern Einzug gehalten. Film und Fernsehen haben das Fest in diesen Ländern in den vergangenen Jahrzehnten als das amerikanische Kinderfest bekannt gemacht, und in den letzten Jahren gab es Werbekampagnen seitens der Unterhaltungsindustrie, die mit der Zeit vermutlich zu einer Etablierung dieses Festes führen werden. Halloweenpartys sind unter deutschen Jugendlichen bereits eine übliche Veranstaltung. Vereinzelt wird das Kinderfest Halloween von älteren Jugendlichen und Erwachsenen auch wieder mit einem dämonischen bzw. erotischen Charakter versehen, und das Wort »Halloween« wird für Gruselfilme und -romane benutzt (auch eine Heavy-Metal-Band nennt sich »Halloween«).Im Grunde könnte man darin den Ansatz einer Rückkehr zum Geist des heidnischen Halloween sehen, jedoch liegen die Motive wohl eher in der Suche nach immer neuen Reizen und Vergnügungen. In mancherlei Hinsicht ähnelt das Halloweenfest dem Karneval, der jedoch - außer in manchen Regionen - den Bezug zur Dämonenvertreibung fast völlig verloren hat.IIHalloween['hæləwi:n, auch -'wi:n, englisch »heiliger Abend«] das, -(s)/-s, auf den Britischen Inseln und in den USA der Vorabend (31. 10.) von Allerheiligen; ursprünglich ein keltisch-angelsächsisches Fest (»Samhain«) zur Feier von Winter- und Jahresanfang (1. 11.), das mit Opfern, Feuer, Maskeraden u. a. Geister, Hexen und Dämonen vertreiben sollte. Mit irischen Einwanderern in den USA üblich geworden, ist Halloween dort als inzwischen sehr populäres Fest v. a. von Kindermaskeraden (v. a. Kürbiskopf) und Partys (mit Kürbiskuchen u. a.) geprägt; es findet neuerdings auch in Deutschland Beachtung. - Film: »Halloween - Die Nacht des Grauens« (Regisseur J. H. Carpenter, 1978).* * *
Universal-Lexikon. 2012.